Auslandschinesen

Tor zur Chinatown von Montreal:
Inschrift: "唐人街, Tángrénjiē" wörtl.: "Straße der Tang-Menschen"

Als Auslandschinesen, gelegentlich auch Überseechinesen, werden Chinesen bezeichnet, die außerhalb der Volksrepublik China und der Republik China auf Taiwan leben. Schätzungen sprechen heute von etwa 40 bis 45[1] Millionen Auslandschinesen. Im Sprachgebrauch des Chinesischen wird allgemein unterschieden zwischen:

  • Haiwai Huaqiao (海外僑民 / 海外侨民, hǎiwài qiáomín – „Überseebürger“) als Menschen (meist Han-Chinesen) mit einem Pass der VR China oder der Republik China, die dauerhaft im Ausland leben; und
  • Haiwai Huaren (海外華人 / 海外华人, hǎiwài huárén – „Übersee-Chinese“) als Menschen mit chinesischer Herkunft, die die Staatsbürgerschaft des Landes, in dem sie leben, angenommen haben.

Auslandschinesen sind zum größten Teil ethnische Han-Chinesen, deren Vorfahren überwiegend sogenannte Kontraktarbeiter (Kuli) waren, zu einem kleinen Teil auch Angehörige ethnischer Minderheiten Chinas, darunter vor allem Mandschu, Hui-Chinesen, Uiguren und Tibeter. Der chinesische Begriff Überseechinese oder Auslandschinesen (華僑 / 华侨, huáqiáo) steht für chinesische Staatsangehörige, die als Fremde vorübergehend oder auch dauerhaft (seit Generationen z. B. in Indonesien) in der Diaspora leben.

Für ethnische Chinesen, die ausländische Staatsbürger sind, werden die Begriffe hǎiwài huárén (海外華人 / 海外华人 – „Überseechinese“) oder huáyì …rén (華裔…人 / 华裔…人 – „chinesischstämmige[r] … Staatsbürger“) verwendet.

  1. Nathalie Fau, Manuelle Franck, et al.: L’Asie du sud-est – Émergence d’une région, mutations des territoires. Armand Colin (Dunod Éditeur), Malakoff 2019, ISBN 978-2-200-62698-3, S. 35–40 (französisch).

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